Private/Public-Key Authentifizierung

Private/Public-Key Authentifizierung

tl;dr

Erzeugen des private-public-key Paares auf dem Client

ssh-keygen -t rsa
Übertragen des public(!)-key auf den Server in den .ssh Ordner

Variante 1: Linux zu Linux

Hier Transport und Übertragung nach authorized_keys in einem Rutsch

ssh-copy-id user@server
Variante 2: Windows zu Linux

Hier erst Transport und händisches Übertragung nach authorized_keys

cat id_rsa.pub >> authorized_keys
Um ein public-private-key Schlüsselpaar zu erzeugen und richtig zu konfigurieren, müssen wir uns sowohl auf dem Client als auch auf dem Server bewegen.

In der folgenden Anleitung sind die Befehle, die hierfür notwendig sind, aufgelistet.

Bitte beachten: Um zu wissen, ob wir uns gerade auf dem Client oder dem Server befinden, sind den Befehlen jeweils ein user@client(Client) bzw. ein user@server (Server/Host) vorangestellt.

Client

Standort: user@client:~/.ssh

Generieren des Schlüsselpaares (public key und private key)

user@client: ssh-keygen -t rsa
Wenn du die folgenden Abfragen nach Dateinamen nur durch Enter überspringst, entstehen standardmäßig zwei Dateien:

  • Der private key: id_rsa
  • Der public key: id_rsa.pub (.pub wie public ;)

Verteilt wird ausschließlich der public key! Der private key wird gehütet, wie der eigene Augapfel!

Natürlich kommt man mit nur einem Schlüsselpaar als Administrator nicht besonders weit. Da man ja nicht für jeden Job bzw. für jeden Server, auf dem man sich anmelden möchte, einen eigenen Rechner hat, können im oben genannten Prozess auch individuelle Namen für die Schlüssel erzeugt werden.

Schlüssel-Transfer

Der public key muss zum Server transferiert werden

Variante 1: Linux zu Linux

user@client: ssh-copy-id user@server
Solltest du einen individuellen Namen für die Schlüssel erstellt haben, nutzt du

user@client: ssh-copy-id -i ~/.ssh/mykey user@server
-i ~/.ssh/mykey macht hier den Unterschied.

Dabei wird der public key auf den Server transferiert und dort der Datei authorized_keys hizugefügt:

user@server:~/.ssh/authorized_keys

Variante 2: Sorgenkind Windows

Sollte der Befehl ssh-copy bei dir nicht installiert sein (Windows), musst du den Schlüssel per scp auf den Server in den Ordner .ssh transferieren:

user@client: scp id_rsa.pub user@server:~/.ssh
Anschließend muss der Schlüssel manuell der Datei authorized_keys auf dem Server hinzugefügt werden:

user@server:~/.ssh cat id_rsa.pub >> authorized_keys
Hier geht es um das cat id_rsa.pub >> authorized_keys.

Einloggen nach dem Schlüssel-Transfer

Fall 1: Du hast keinen individuellen Namen gewählt.

ssh user@server
Ab jetzt reicht es, einfach, diesen Befehl zu verwenden - eine Passwort-Abfrage erfolgt nicht mehr.

Dabei verwendest du also den Befehl ssh ergänzt um das Argumentpaar user@server, also dem User, der am Host server angemeldet werden soll.

Fall 2: Du hast einen individuellen Schlüsselnamen gewählt:

ssh -i ~/.ssh/id_rsa user@server

Einloggen über Alias

Falls dir der Befehl ssh user@server noch zu lang ist, ist es möglich, sich über einen Alias einzuloggen.

Schreibe eine Konfiguration in die Datei ~/.ssh/config auf dem Client.

Host vmx
    HostName hostadresse
    User user
    IdentityFile private_key
Ab dann reicht ein Aufruf des Befehls

ssh vmx
(vmx ist natürlich nur ein Platzhalter - den Namen kannst du frei wählen)

Möglichkeit zum Log-In per Passwort deaktivieren in /etc/ssh/sshd_config

Selbst wenn du ein Passwort nach allen Sicherheitsregeln erstellt hast, ist es immer noch sicherer gar keine Anmeldung per Passwort zuzulassen.

Konfiguriere hierfür die Datei /etc/ssh/sshd_config

PasswordAuthentication no
PubkeyAuthentication yes

Anschließend noch sshd neu starten:

Vorsicht: In Ubuntu wird ein Alias namens ssh verwendet, um sshd anzusprechen. Muss man wissen.

sudo systemctl restart ssh
Falls es je nach Linux kein ssh gibt, verwende sshd

sudo systemctl restart ssh
oder

sudo systemctl restart ssh.service

ssh stoppen

sudo systemctl stop ssh.socket
sudo systemctl stop ssh.service

Exkurs ssh vs sshd sowie systemctl

systemctl

  • systemctl ist ein Kommandozeilenwerkzeug zur Verwaltung von systemd, dem standardmäßigen Init-System vieler moderner Linux-Distributionen.
  • systemd ermöglicht Steuerung von Diensten (Services), Units, Systemzuständen und Konfigurationen

Häufige Befehle

Befehl Aktion
systemctl start <dienst> Startet einen Dienst
systemctl stop <dienst> Stoppt einen Dienst
systemctl restart <dienst> Startet einen Dienst neu
systemctl status <dienst> Zeigt den Status eines Dienstes an
systemctl enable <dienst> Aktiviert einen Dienst für den automatischen Start beim Booten
systemctl disable <dienst> Deaktiviert einen Dienst

ssh vs sshd

  • Ubuntu und Debian verwenden ssh für den Client und ssh auch für den Dienst
  • CentOS, Fedora, Arch Linux, und OpenSUSE verwenden sshd für den Dienst

Der ssh-Client-Befehl bleibt in allen Distributionen gleich, aber der Dienstname kann entweder ssh oder sshd sein.

Infos über ssh

sudo journalctl -u ssh
Missglückte Anmeldeversuche per SSH werden in den Logdateien des Systems gespeichert. In den meisten Linux-Distributionen findest du diese Informationen in der Datei:

/var/log/auth.log – Diese Datei wird auf Debian-basierten Systemen wie Ubuntu verwendet und enthält Authentifizierungsereignisse, einschließlich fehlgeschlagener SSH-Anmeldeversuche.

Du kannst die fehlgeschlagenen Anmeldeversuche mit folgendem Befehl anzeigen:

grep "Failed password" /var/log/auth.log
Geht auch mit journalctl verwendet:

journalctl -u ssh --grep "Failed password"

SSH-Banner-Warnungen sind notwendig, wenn Unternehmen oder Organisationen eine Warnung anzeigen möchten, um unbefugte Parteien davon abzuhalten, auf einen Server zuzugreifen.

Diese Warnungen werden direkt vor der Passwortabfrage angezeigt, damit unbefugte Benutzer, die sich gerade einloggen wollen, auf die Konsequenzen ihres Handelns aufmerksam gemacht werden. Typischerweise beinhalten diese Warnungen rechtliche Konsequenzen, die unbefugte Benutzer erleiden können, sollten sie sich entscheiden, auf den Server zuzugreifen.

Beachte, dass eine Banner-Warnung keineswegs eine Methode ist, um unbefugte Benutzer vom Einloggen abzuhalten. Die Warnung dient lediglich dazu, unbefugte Parteien vom Einloggen abzuschrecken.

Wenn Du unbefugte Benutzer vom Einloggen abhalten möchten, sind zusätzliche SSH-Konfigurationen erforderlich.

How to

Gehe wieder in die bekannte ssh-Konfigurationsdatei /etc/ssh/sshd_config und suche dort nach folgender Zeile:

# no default banner path
# Banner none
Ändere den Inhalt dieser Zeilen so, dass statt # Banner none nun der Pfad zu einer Datei steht, in der du die Informationen eingibst, die du magst. Die Zeilen könnten also folgendermaßen aussehen:

# no default banner path
Banner /etc/mybanner
Mit einem Editor deiner Wahl, zum Beispiel nano erzeugst du nun diese Datei mybanner und schreibst den Inhalt hinein:

********************************************
** Willkommen. Aber nur mit Erlaubnis!   **
********************************************